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VOX BONA PROBENWOCHENENDE IN JÜNKERATH – 01.10.-03.10.2021

„Ich finde es richtig, das Stäbchen bis an die Rachenhinterwand zu schieben“. `Danke auch` denke ich und träufle mir ein wenig Testflüssigkeit in ein Plastikröhrchen, um meinen Schnelltest eigenständig fortzuführen. Auch in der Jünkerath-Bubble lässt uns Corona nicht los, im Gegenteil: Wir verschärfen unsere Sicherheitsmaßnahmen. Und das Konzept geht auf: Wir fühlen uns sicher und ganz schnell ist alles wie immer. Nach dem Abendessen geht es los: Francis Poulenc ist an diesem Abend etwas mühsam, doch am Ende spürt bzw. hört jede/r im Raum, dass sich die anstrengende Probe sehr gelohnt hat.

Der nächste Tag lässt uns tief ins Mozart Requiem einsteigen; wir erleben berührende Klänge, aufrüttelnde Inhalte und machen keinen Halt vor großen theologischen Fragen. Karin fordert „absolute Konzentration“. Die Ansagen zu Dynamik und Soloverteilung sind so präzise und schnell, ich habe längst aufgegeben mitzuschreiben. Nicht zuletzt weil ich Karins Klavierauszug des Mozart-Requiems aus dem Jahr 1982 dabei habe, der vor lauter Notizen aus allen Nähten platzt und ich wirklich nicht weiß, ob neben dem pfeilwerfenden Strichmännchen aus den 80ern noch Platz für ein Decrescendo von heute ist…

Ein Highlight des Wochenendes ist sicher der wilde Kyrie-Fugen-Tanz, der die Koloraturen noch schneller und spritziger klingen lässt und zur allgemeinen Freude und Ausgelassenheit beiträgt. Den Abend lassen wir mit gemütlichem Beisammensein, Theater spielen und bei typischem Jünkerath-Wetter mit Lagerfeuer-Singen ohne Lagerfeuer ausklingen.

(Text und Fotos Antonia Wissing)

 

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