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MUSIK TUT DER SEELE GUT

Als am Samstag des 4. Advent 2021 mit Pauken und Trompeten die ersten Takte des Weihnachtsoratoriums in der Kreuzkirche erklangen, da konnte ich aus vollem Herzen jauchzen und frohlocken. Endlich, nach zwei Jahren, wieder ein Konzert, musizieren mit Kantorei, Orchester, Solisten und vor Publikum! Welch eine Freude und Erfüllung, wahres Seelenheil!

In diesem Moment wurde mir wieder einmal bewusst, wieso ich hier singe, welche Bereicherung die Musik für mein Leben ist. Ich komme aus keinem besonders musikalischen Elternhaus, aber vor allem meiner Mutter lag die musische Bildung ihrer Töchter sehr am Herzen. Über Blockflötenunterricht bei der Frau des Kantors und einen tollen Kinderchor kam ich schon als Jugendliche in eine Kantorei in Kassel. Und habe dort nicht nur erste Erfahrungen mit großartiger Musik gemacht (ja, auch das Weihnachtsoratorium war dabei), sondern auch erlebt, welch großartige Gemeinschaft ein Chor sein kann. Wo immer mich dann später mein Lebensweg hingeführt hat, habe ich mir schnell einen Chor gesucht (nur in Westafrika habe ich keinen gefunden), um am neuen Ort Leute kennenzulernen, Anschluss und im besten Falle eine neue musikalische Heimat zu finden. Es waren ganz unterschiedliche Chöre, aber immer waren es tolle Erfahrungen und manche Freundschaft hält bis heute.

Seit 2010 bin ich in Bonn und fast so lange auch in der Kantorei. Das mit der musikalischen Heimat in einer großartigen Gemeinschaft hat geklappt. Wie bitter war es dann, als Singen plötzlich „das gefährlichste Hobby der Welt“ war (laut einem satirischen Song aus dem ersten Coronajahr). Doch auch davon hat sich die Kreuzkirchnemusik nicht unterkriegen lassen. Danke, Karin, für Deinen unerschütterlichen Optimismus, für Deine Kreativität und Offenheit, das musikalische Miteinander auch in Pandemiezeiten nicht abbrechen zu lassen! Denn Singen tut Körper und Seele gut.

Elke Proell

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