You are currently viewing VON CHORLEITERINNENZITATEN UND VIEL SPAß – MISSA SOLEMNIS-PROBEN VOM 24.09. – 26.09.2021

VON CHORLEITERINNENZITATEN UND VIEL SPAß – MISSA SOLEMNIS-PROBEN VOM 24.09. – 26.09.2021

Schon seit Juni gibt es wieder Präsenzproben mit 3G, wobei alle zusätzlich getestet werden, also alles so sicher wie möglich. Und nun endlich mal wieder ein Probenwochenende. Am Freitag haben wir uns in Endenich in der Trinitatiskirche getroffen, um die Missa Solemnis zu proben, die eigentlich im Beethoven- und Coronajahr 2020 geplant war. Die Trinitatiskirche bietet eine gute Akustik und sehr viel Kunst an den Wänden, wir hatten also einiges zu bewundern. Auch am Samstag haben wir in Endenich geprobt und regelmäßige Pausen bei strahlendem Sonnenschein im Innenhofgarten oder vor der Tür verbracht. Am Sonntag waren wir im Theatersaal des Adelheidis-Gymnasiums. Auch hier tolle akustische Gegebenheiten.

Nun also nach langer Pause gleich eine der stimmlich größten Herausforderungen, die die Chorliteratur zu bieten hat.

Von Vorteil ist, dass viele von uns die Missa – wie wir sie meistens ehrfürchtig abkürzen – schon mal gesungen haben. Das macht das Notenlernen leichter und wunderbarerweise schreiben einige von uns Chorleiterinnenzitate in die Noten, die beim Rezitieren für Erheiterung sorgen. Die schwierigste Stelle, die ein Chomitglied mit „das ist doch die Stelle, die wir noch nie konnten“ kommentiert hat, ist bei mir mit dem Zitat „Beethoven hat das quasi unsingbar komponiert, um die Unerreichbarkeit des Göttlichen darzustellen“ verziert.

Besagte Stelle haben wir natürlich mehrfach geprobt. Am Sonntag hat es schon gut geklappt, nachdem jede Stimmgruppe einzeln singen durfte und das Tempo erst bei der 3. (Bass) bzw. 4.-10. Wiederholung (alle anderen Stimmgruppen) das Zieltempo fürs Konzert erreicht hat. Um der Spannung ein Ende zu setzen: es handelt sich um die zweite „Et vitam venturi“-Fuge im Credo.

Am Samstag hatten wir verschiedene Gäste: Eckhardt ist mal kurz vorbeigekommen, Helmuts Enkelkind hat mit Kopfhörern Hausaufgaben gemacht und Christines Babyhund hat uns alle fasziniert, wie er da so entspannt auf ihrem Schoß schlief, während wir in den höchsten Tönen jubiliert haben.

Ein weiteres Highlight war das zur Musik tanzen. Mal mussten die tanzen, die singen sollten, mal die anderen, um die Sänger so zu unterstützen.  Oder auch das Unterstützen anderer Stimmgruppen durch Blicke.

Eher ein Lowlight war Christophs Sturz auf der dunklen Bühne im Adelheidis: er hat wirklich unter Einsatz seines Lebens einen Lichtschalter gesucht und nicht gefunden. Das machte dem letzten Probentag dann ein natürliches Ende. Und so fiel auch gar nicht mehr auf, dass Stimmen und Konzentration wahrscheinlich auch kurz darauf schlapp gemacht hätten.

Insgesamt war es toll, hat großen Spaß gemacht, uns natürlich mit Tönen, Rhythmus und Zusammenklang sehr viel weitergebracht. Außerdem haben weitere Zitate in die Noten Eingang gefunden: „das Irish-blessing-forte“ für ein weiches Forte sowie „ihr singt viel zu viele Töne“ bei einer Stelle, die mehr gehaucht werden sollte.

Und was das ganze noch abgerundet hat, war der Open-air-Danke-Gottesdienst am Samstag um 18 Uhr, das war wie ein kleines Konzert. Dafür ein Dankeschön an unseren Praktikanten Michael.

Großer Dank an Christoph für unermüdliche Klavierbegleitung und an Karin für die gute Laune, die Energie, das Streben nach größtmöglicher Perfektion und auch die musiktheoretischen Erklärungen, die zwar kaum jemand versteht, die aber immer wieder für Freude sorgen.

Anke Gresbrand

(Text und Bilder; letztes Bild auf dieser Seite von M. Plewa-Horn)

Diesen Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar