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WIR SIND KREUZKIRCHE

Als ich vor fast 30 Jahren, sozusagen „frisch von der Musikhochschule“ meine Arbeit an der Kreuzkirche begonnen habe, gab mir damals ein Presbyter folgenden Satz mit auf den Weg: „Das Markenzeichen der Kreuzkirche ist eine kühle Distanz“.

Diese Aussage stand und steht in krassem Gegensatz zu allem, was die Musik kann, will und ist.

Musik lebt von direkter Kommunikation, von starken Gefühlen, Austausch, menschlicher Nähe und Leidenschaft.

Ich habe den Bereich der Kirchenmusik nie als „Insel“ verstanden. Ein Miteinander, eine Verschränkung und gegenseitige Inspiration aller Bereiche einer Gemeinde ist doch eine fantastische Sache, denn was für die Musik gilt, ist genauso unerlässlich und selbstverständlich für die Kinder- und Jugendarbeit, die Seniorenkreise, die Gottesdienste, die Bibel- und Gebetskreise, offene Kreuzkirche, ohne Leidenschaft geht es nicht.

Durch die Corona-Krise sind wir alle zu einer Distanz verpflichtet, aber die ist alles andere als „kühl“. Wir setzen uns in virtuellen Konferenzen mit allen Mitarbeitenden an einen Tisch und planen gemeinsam – das Ergebnis:

„Wir sind Kreuzkirche“

 

(Foto: Barbara Frommann)

Das ist ein großartiges Gefühl. Wir tragen in diesem „Geschichten-Brief“ für alle, die sich in und um die Kreuzkirche versammeln, egal von wie weit sie herkommen, unsere eigenen Erfahrungen zusammen, wir tauschen uns aus, untereinander und mit unseren Leser*innen.

Wir sehen, was die anderen tun, was sie bewegt, worüber sie nachdenken.

Das ist ein großer Gewinn, das ist ein Traum, den wir festhalten müssen, erst recht, wenn die Corona-Krise vorbei ist, und wir uns wieder live treffen dürfen.

Karin Freist-Wissing (Kreuzkirchenmusik)

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