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KANTATENGOTTESDIENST #2 – BACHKANTATE – „ICH BIN VERGNÜGT…“ – SAMSTAG, 25.02.2023

Bach-Kantaten-Projekt in der Kreuzkirche Bonn – Samstags von 17.30-19.00 Uhr – 17.30 musikalische-theologischer Vortrag –  18.00 Uhr Aufführung im musikalischen Bachkantaten-Gottesdienst

Samstag, 25. Februar 2023 um 17.30 Kreuzkirche Bonn – J.S. Bach Kantate „Ich bin vergnügt in meinem Glücke“ BWV 84

 

Ausführende:

Theresa Nelles Sopran

Sinfonieorchester der Kreuzkirche

KMD Stefan Horz Orgel

KMD Karin Freist-Wissing Leitung

Pfarrerin Lea Wangen  Liturgie

Das Liedblatt gibts hier.

 

Das Wort „Glück“ ist eine zeitgenössische Bezeichnung für Lebensschicksal. Zu Bachs Zeit ist die Bedeutung des Wortes Glück eine andere, als wir sie heute kennen. Heute sind wir bei der Interpretation dieses Wortes beeinflusst von Immanuel Kant, durch den das Glück zu einer der wichtigsten Kategorien der Philosophie gehört.

Zu Bachs Zeit bedeutet Glück ein Lebensschicksal, das vorbehaltlos in die gesellschaftliche Hierarchie eingeordnet ist und so akzeptiert wird.

Um den Text dieser Kantate aus der Zeit heraus verstehen zu können, müssen wir wissen, dass sich die Sehnsucht nach großen Dingen bzw. großem Glück niemals außerhalb der gesellschaftlich gesetzten Hierarchiegrenzen oder Standesgrenzen befinden kann. Der Mensch ist vor Gott nichts wert, er muss sich an der Stelle begnügen, an die er von Gott gesetzt wurde. Das gilt für Reiche und Arme, für Adelige und Bauern.

Wir würden heute den Text „dem Nächsten das Seine zu gönnen“ als moralische Kategorie des „Nicht-Neidens“ für freie Geister interpretieren. Hier bei Bach aber ist damit gemeint, dem höher gestellten Stand dessen Reichtum nicht zu neiden und sich mit seinem eigenen Platz innerhalb der gesellschaftlichen Standes-Hierarchie zu begnügen.

Die Akzeptanz eines vorgegebenen Lebensweges ohne zu kritisieren oder sich aufzulehnen ist das Thema der Kantate.

GLÜCK: Bestimmung/Schicksal (barock)

VERGNÜGUNG: Genügsamkeit (barock)

Das persönliche Glück= Lebensschicksal ist Grund zur Dankbarkeit gegenüber Gott, der alles gibt, was Menschen haben.

 

Um 17.30 Uhr werden die beiden Kirchenmusikdirektor:innen Karin Freist-Wissing und Stefan Horz, gemeinsam mit Pfarrerin Lea Wangen eine Einführung in Dialogform geben. Sie erfahren spannende Details über die Musik, die Texte, die Theologie und die Stimmungen dieser meisterhaften Kantate aus Bachs Frühwerk.

Um 18.00 Uhr erklingt die Kantate in einem musikalischen Kantatengottesdienst. Texte und Predigt sind ganz auf die Kantate ausgerichtet.

Im Anschluss sind alle Zuhörer herzlich eingeladen, bei Getränken und Laugengebäck über das Gehörte ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.

Der Eintritt ist frei.

Alle Termine des Bachkantatenprojektes gibt es hier.

Eine weitere Terminübersicht steht in unserem Halbjahresprogramm.

 

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